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Fantasía flamenca 2009
Getanzte Erzählungen von Freude, Leid, Verlorenheit

LÜBECK - Wie kann man das Land der Spanier mit der Seele suchen? Mit Poesie, mit Musik, vor allem aber mit Tanz. Die „Fantasia Flamenca" im Theater Combinale verbindet diese Elemente zu einer Art iberischem Gesamtkunstwerk.
Auf der mit nur wenigen Sitz-Würfeln dekorierten Bühne entfaltet sich ein wundersamer Abend, der den Be-sucher gleichsam entführt in das sonnendurchglühte Land am südlichen Rand Europas. Wolfgang Benninghoven, der auch Regie führte, las spanische Lyrik, herausragend dabei die Prosagedichte des No-belpreisträgers Juan Ramon Jimenez. Es sind Gespräche, die ein Ich-Erzähler mit einem kleinen Esel namens Platero führt und die die Atmosphäre im Andalusien der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wunderbar wiederge¬ben. Dazu Gitarrenmusik von Christian Füllgraff, einem Virtuosen der klassischen Gitarre, der sehr viel Gefühl für den Flamenco hat.
Lidwina Wurths „Cantares ", diese Lieder voller Sehnsucht und Gefühl, vermittelten auf ihre Art einen Einblick in das spezielle Lebensgefühl, das Spanien auch heute noch auszeichnet. Im Laufe des Abends fand sich die Sängerin immer besser in die spezielle Form dieses Spanischen Gesangs mit seinen schwierigen Melismen* und seiner komplizierten Metrik. Tanzen kann Lidwina Wurth auch: In einigen Paso dobles mit Ulla Benninghoven bewies sie ihr Flamenco-Talent.
Ulla Benninghoven, die den Abend auch choreographiert hatte, beschränkte sich nicht auf Flamenco. Ihr Tanz kommentierte die Gedichte, die Wolfgang Benninghoven las, mit den Mitteln des modernen Tanztheaters, Miniaturdramen entstanden so auf der geschickt beleuchteten Bühne des kleinen Theaters. Im Flamenco aber scheint Ulla Benninghoven eine Berufung gefunden zu haben. Flamenco ist tiefstes Gefühl, körperlich zum Ausdruck gebracht. Freude, Leid, höchstes Glück und tiefste Verlorenheit: All das war in Ulla Benninghovens Flamencos zu spüren. Dazu kam eine ungeheure rhythmische Präzision, gepaart mit einer Anmut der Bewegung, wie man sie selten erlebt. FEL

(Lübecker Nachrichten 21./22.6.09)